Großes Museumsfest zum Gründungsjubiläum im Museum für Thüringer Volkskunde
70 Jahre thüringische Alltagskultur werden gefeiert
Der Museumsgeburtstag bietet Anlass, die bewegte Geschichte des Hauses Revue passieren zu lassen und zugleich den Blick in die Zukunft zu richten: Seit seiner Eröffnung am 30. Juli 1955 durch den Rat der Stadt und Angermuseumsdirektor Dr. Herbert Kunze im ehemaligen Herrenhaus des Großen Hospitals widmet sich das Haus der Erforschung und Vermittlung von Alltagskultur, Traditionen und Brauchtum in Thüringen. Seine Sammlungen rund um „Alltagswelten und Lebensbilder“ zählen nach wie vor zu den bedeutendsten volkskundlichen Beständen in Mitteldeutschland. Bis heute lädt das Museum in seinem angestammten Domizil auf dem historischen Spitalgelände zu einer „alltäglichen“ Entdeckungsreise durch die Vergangenheit ein und hält so das kulturhistorische Erbe lebendig. Vielfältige Ausstellungsobjekte – von robusten Gebrauchsgegenständen bis hin zu kunstvoll gefertigten Einzelstücken – erzählen von Handwerk und Gewerbe, Textil und Tracht, Wohnkultur und vielem mehr. Für Generationen von Besucherinnen und Besuchern verbindet das Haus Geschichte mit Gegenwart und macht regionale Kultur erfahrbar.
Unter den langjährigen Direktoraten von Egon Hennig (1968 bis 1993) und Dr. Marina Moritz (1993 bis 2019) wurde das Haus über die Jahre hinweg zum Publikumsmagnet. Seit 1997 entwickelt es gemeinsam mit der Beratungs- und Dokumentationsstelle ein einzigartiges volkskundliches Zentrum für Thüringen, das 2020 ins Freilichtmuseum Hohenfelden wechselte. Heute sorgt ein kleines, engagiertes Team für das Gelingen des Museumsalltags inmitten der historischen Schatzkammer. Im Fokus steht die klassische Museumsarbeit „hinter den Kulissen“ ebenso wie Kreativangebote und Veranstaltungen, die nicht zuletzt aus tatkräftigem ehrenamtlichen Engagement heraus entstehen. Hinzu kommt die Ausstellungstätigkeit in Eigenregie oder Kooperationen, wie beispielweise mit Textil Art Thüringen in der aktuellen Sonderausstellung „Spiel(t)räume“.
Als besonderes Highlight mauserte sich Hausmaskottchen „Winnie Wetterhahn“ anlässlich des Gründungsjubiläums zum stattlichen Hahn und schmückt nun stolz und wohlgenährt das neue Museumslogo. Die Originalfigur des Wetterhahns zierte einst eine Dorfkirche, gelangte später in die Museumssammlung und ist heute noch in der Dauerausstellung zu entdecken. Als Symbol für das frühere Alltagsleben im ländlichen Thüringen steht er wegweisend für Offenheit in alle Richtungen, verschiedene Perspektiven im Leben, Flexibilität und Wandel – woher der Wind in Zukunft auch wehen mag.
Programm Museumsfest
11:00 bis 13:30 Uhr
Workshop „Batik-Bags“ – Kreatives rund um Baumwolltaschen mit der Imago Kunst- und Designschule
Ausstellungsrundgang „Spielräume-Spielträume“ – Erkundungen mit Textil Art Thüringen
13:30 bis 16:00 Uhr
Kreativwerkstatt „Rund ums Papier“ – Kreatives zu einem wunderbaren „Rohstoff“ mit Helene Dagmar Sommer
Schau- und Druckwerkstatt mit der Mobilen Druckerei Hans-Otto Mempel
15:00 bis 16:00 Uhr
Führung „Von Spitalmeistern, Geistlichen, Siechen und Pfründnern – Entdeckungen im ehemaligen Großen Hospital“ mit Diplom-Restauratorin Karin Kosicki (Treffpunkt im Museumsfoyer)
15:00 bis 17:00 Uhr
Musikalischer Familiennachmittag gemeinsam mit dem Jazzclub Erfurt
Ab 11:30 Uhr (so lange der Vorrat reicht)
Mittagsimbiss aus der Gulaschkanone „Suppenteufel“ sowie Getränkebar und Bücherbasar des Museumsfördervereins